Wohnheim für Menschen mit Behinderungen

Welcher ist Ihr Lieblingsplatz im Gebäude oder auf dem Außengelände?

Der schönste Platz wird einmal die behindertengerechte Dachterrasse im Westen sein, wenn dort die Bepflanzungen der umliegenden Fassaden und das Gründach zur vollen Blüte gekommen sind. Wegen der beengten Platzverhältnisse auf dem Grundstück haben wir hier einen Ort geschaffen, der losgelöst von den umgebenden, eher störenden Nutzflächen (Parkplatz, Schulhof) Platz zur Entspannung und Ruhe bietet. Die Terrasse wird den ganzen Tag, aber besonders abends, von der Sonne verwöhnt.

 

Gibt es bei dem Projekt eine besondere Lösung für eine besondere Herausforderung?

Eine schöne Linde auf dem nördlichen Schulgrundstück wollten wir unbedingt erhalten. Sie ragt aber in das Grundstück des Neubaus, der hier direkt auf der Grenze steht. Unsere Antwort darauf war ein Einschnitt im Obergeschoss des Neubaus, der auch für den Innenraum entwurfsbestimmend war. Hier befinden sich die großen Gemeinschaftsbereiche. Im Obergeschoss kann man von der nördlichen Dachterrasse direkt in die Baumkrone greifen.

 

Können Sie kurz den Lösungsweg für die Herangehensweise an die Aufgabenstellung skizzieren?

Sehr wenig Platz erfordert viele gute Ideen, um trotzdem ein schönes und lebenswertes Bauwerk zu erschaffen. Dazu gehören neben der Schaffung einer Dachterrasse die Einschnitte in der Nord- und Südfassade, um bei maximaler Ausnutzung des Grundstücks (im Norden Grenzbebauung, im Süden nur 3 Meter Grenzabstand) die Außenraumflächen und damit die Aufenthaltsqualität zu maximieren.

 

Warum sollte ein Bauherr auf jeden Fall mit einem Architekten/ Ingenieur zusammenarbeiten?

Weil gute Ideen nicht vom Himmel fallen.

 

Die Fragen beantwortete Architekt Ole Jebens.