Fragen an das Architekturbüro – Grundschule Falkenfeld, Lübeck

Frage 1: Was würden Besucher bei Ihrem Projekt nicht entdecken, dass Ihnen sofort auffällt?

Der ursprüngliche Schulbau am Standort, der ca. 1958 errichtet wurde, prägte das Wohnviertel seit je her und schaffte somit eine städtebauliche Identität. Diese Identität, die den Menschen vor Ort auch die Sicherheit des Gewohnten bringt, wollten wir nicht zerstören, sondern stützen und ergänzen. So entstand eine harmonische Erweiterung des Bestandes die man spürt, evtl. aber nicht gleich ableiten kann.

 

 

 

Frage 2: Welcher ist Ihr Lieblingsplatz im Gebäude oder auf dem Außengelände?

Der „Lern-Flur“ ist Bestandteil des Neubaus und verbindet diesen mit dem alten Klassenraumtrakt. Er ist nicht nur Verkehrsfläche, sondern auch gleichzeitig ein heller Ort des Treffens und der Gruppenarbeit. An den „Lichttischen“ kann man sitzen, arbeiten, spielen und gleichzeitig in den Flur des Erdgeschosses blicken. Die „Lichttische“ unterstützen die Belichtung des unteren Flures im EG mit Tageslicht.

 

 

Frage 3: Gibt es bei dem Projekt eine besondere Lösung für eine besondere Herausforderung?

Eine besondere Herausforderung bestand darin, die Ergänzung des Gebäudekomplexes möglichst kompakt zu gestalten, ohne die Leichtigkeit und Helligkeit der ursprünglichen Architektur zu verlieren. Das Bauvorhaben wurde in diversen Bauabschnitten, im laufenden Schulbetrieb saniert und Erweitert. Dabei wurden wir von den Schulkindern und Lehrenden außerordentlich positiv unterstützt.

 

Frage 4: Können Sie kurz den Lösungsweg für die Herangehensweise an die Aufgabenstellung skizzieren?

Wir haben sehr früh versucht, eine möglichst enge Verbindung zwischen dem Altbau und der neuen Erweiterung herzustellen. Nur die nötigsten Räume wurden als Neubau errichtet, der den maroden Sanitärtrakt ersetzte. Durch die temporäre Nutzung von Sanitäreinheiten für die Schule, konnten wir Erschließungen und Freiräume zur abschnittweisen Bauausführung erzeugen. Das nachhaltige Verwenden von bestehenden Strukturen, ist wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit und Haltung.

 

Frage 5: Warum sollte ein Bauherr auf jeden Fall mit einem Architekten/Ingenieur zusammenarbeiten?

Beim Bauen, ist der fachkundige und neutrale Partner des Bauherrn immer der Architekt. Er steht Ihm zur Seite, berät, hilft als Generalist bei der Planung und Ausführung seiner Bauaufgabe, von der Gestaltung bis zum Gewährleistungsablauf. Als Lotse kennt der Architekt die Untiefen des Baugeschäfts und leitet den Bauherrn erfolgreich an sein Ziel.

Axel Prüser ist Dipl.-Ing. Architekt und Projektleiter