Fragen an das Architekturbüro – RBZ am Schützenpark – Neubau Gebäude C
Frage 1: Was würden Besucher bei Ihrem Projekt nicht entdecken, dass Ihnen sofort auffällt? (Mit Foto)
Johanna Ruge: Die Fensterscheiben sind teilweise in den Farben der Schule gefärbt. Dies erzeugt, je nach Lichteinfall und Sonnenstand, farbige Reflexe und Projektionen auf den weißen Innenwänden. Auf dem Foto sind im Fensterband im Erdgeschoss rechts solche Farbflächen zu sehen.
Frage 2: Welcher ist Ihr Lieblingsplatz im Gebäude oder auf dem Außengelände? (mit Foto)
Johanna Ruge: Der offene Lernbereich im 2. Obergeschoss mit Blick in die Baumkronen und zum Hochhaus Schützenpark.
Frage 3: Gibt es bei dem Projekt eine besondere Lösung für eine besondere Herausforderung?
Johanna Ruge: Die Schule hatte den Wunsch, dass der Campus sich als Einheit darstellt. Im Wettbewerbsentwurf wurde eine Lösung gewählt, bei der das vorhandene Gebäude A mit dem neuen Gebäude C, statt mit einer schmalen Brücke, mit einem Gang mit angegliederten Räumen verbunden wird. Zum Vorplatz präsentiert sich dieser Verbindungsbau als verglaster Gang, intern ist er Teil der Funktionsbereiche.
Frage 4: Können Sie kurz den Lösungsweg für die Herangehensweise an die Aufgabenstellung skizzieren?
Johanna Ruge: Da es sich um ein ÖPP-Verfahren (Öffentlich-Private Partnerschaft) handelte, waren die Anforderungen des Bauherrn im Vorwege umfassend dokumentiert. Anhand des vorgegebenen Raumprogramms wurde zuerst ein erforderliches Volumen ermittelt. Daraus ergaben sich im Wechselspiel mit den städtebaulichen Bedürfnissen die Höhenentwicklung und die Platzierung auf dem Gelände. Hierbei war es wichtig die geforderten Funktionen innerhalb und außerhalb des Gebäudes optimal anzuordnen und darüber hinaus Qualitäten und Identifikationsräume zu schaffen.
Frage 5: Warum sollte ein Bauherr auf jeden Fall mit einem Architekten/Ingenieur zusammenarbeiten?
Johanna Ruge: Der Architekt ist der Anwalt des Bauherrn – gegen alle Erschwernisse! Im Idealfall macht der Architekt das Projekt zu seinem persönlichen Anliegen und sucht nach einer Lösung, die Nutzen, Kosten und Wirkung optimal vereint und eine positive Wirkung auf die Umwelt im weitesten Sinne hat.
Johanna Ruge ist Dipl.-Ing. Architektin und Projektarchitektin